Partnerschaft Pastoraler Raum „WerreWeser“ und Pfarrgemeinde St. Dominique in Ruli, Ruanda, Zentralafrika
Die Anfänge
Zwischen 2005 und 2008 waren mehrere Priester aus Ruanda in der Pfarrgemeinde St. Walburga zu Gast. Das „Eine-Welt-Projekt“ von Schulen aus Bad Oeynhausen und Porta Westfalica hatte sie nach Deutschland eingeladen. Durch diese ersten Begegnungen entwickelte sich der Wunsch, mit der katholischen Gemeinde in Ruli, Ruanda, in Kontakt zu kommen. Zunächst erfolgte dies durch E-Mails und zwei private Besuche in Ruli.
Zu Beginn des Jahres 2008 hat der ehemalige Pastoralverbund „Weserbogen“ offiziell die Partnerschaft mit der Pfarrgemeinde St. Dominique in Ruli, Ruanda beschlossen und wurde nun auf den Pastoralen Raum ausgeweitet.
Inzwischen haben wir schon viel über unsere Partner in St. Dominique und die Situation der Menschen und Christen in Ruanda erfahren – ‚katholisch‘ sein bleibt nicht theoretisch, sondern wird real, erlebbar.
Unsere Fotogalerie von der Reise 2017 sowie viele Beiträge zu Ruanda-Aktionen in unseren Gemeinden und Reiseberichten finden Sie auf der Webseite von St. Walburga.
Die Region Ruli
ist – wie ganz Ruanda – sehr hügelig und lebt hauptsächlich von der Landwirtschaft. Das Klima wechselt zwischen Trocken- und Regenzeiten. Die Region besteht aus 30 Dörfern und hat etwa 19000 Einwohner, davon sind fast 90% Katholiken. Es gibt ca. 3200 Haushalte mit durchschnittlich 5 Personen.
In 16% dieser Haushalte essen die Menschen nur ein einziges Mal am Tag, 27 % der Familien können wenigstens einmal im Monat Fleisch essen; etwa 43 Menschen leben in extremer Armut,
66 sind Straßenkinder, 73 Aidswaisen.
Trinkwasser aus den 21 aufbereiteten Quellen nutzen 2820 der Haushalte. Das Wasser wird von den Zapfstellen meist von den Kindern in Kanistern in die Häuser getragen.
Abgesehen von Krankenhäusern, Schulen, der Pfarrei und den Geschäften im Einkaufszentrum von Ruli verfügen noch etwa dreißig Haushalte über Elektrizität in den Häusern. (Quelle: Erhebung der Erzdiözese Kigali nach 2006)
Die Altersstruktur
in Ruanda ist ganz anders als in Deutschland:: 42% sind Kinder unter 14 Jahren ; 55% Menschen zwischen 15 – 64 Jahren ; über 65 Jahre alt sind nur 3%. Ähnlich stellt sich das auch in der Region Ruli dar.
Die Pfarrei St. Dominique
umfasst etwa den ganzen Verwaltungsbezirk Ruli und besteht aus 5 Pfarrbezirken, die von 2 Priestern betreut werden. Die kirchliche Arbeit dort ist schwierig, weil es kein ausgebautes Verkehrssystem gibt. Die Straßen, besser Wege, sind während der Regenzeit kaum zu befahren. Meist geht man zu Fuß, Fahrräder haben wenige, private Autos sind die seltene Ausnahme.
Um die Kommunikation mit St. Dominique und unserem Pastoralverbund zu verbessern haben wir im Jahr 2009 über die Erzdiözese Kigali für unsere Partnergemeinde einen Computer mit allem wichtigen Zubehör beschafft, der inzwischen erfolgreich eingesetzt wird – auch für die Gemeindearbeit.
Projekt – Team „Partnerschaft“ im Pastoralverbund
Inzwischen gibt es in unserem Pastoralverbund ein Team, das für das „Projekt Partnerschaft mit St. Dominique“ plant und arbeitet. Konkret geht u. a. um Öffentlichkeitsarbeit im Pastoralverbund, um die Partnerschaft bekannt zu machen, um Aktionen zur Unterstützung der Pfarrgemeinde St. Daminique durch unsere Pfarrgemeinden, um die Kommunikation mit unseren Partnern in Ruanda, um die Organisation von Besuchen aus Ruli in Deutschland und umgekehrt usw.
Gäste aus Ruli im Pastoralverbund „Weserbogen“ und Pastoralen Raum
Unser Pastoralverbund hatte im Jahr 2010 zum 1. Mal offiziell Gäste aus Ruli nach Deutschland eingeladen. Auf vielen Veranstaltungen, u. a. zu Pfingsten und an Fronleichnam, bestand die Möglichkeit Gérard Murasira (Vorsitzender Caritas Ruli) und Abbé Jean-Pierre Rushigajiki kennenzulernen. Besonders durch die persönlichen Begegnungen und Kontakte entwickelt sich die Partnerschaft positiv. – Abbé Jean-Pierre wurde inzwischen von Erzbischof Thaddée von Kigali zum Pfarrer von St. Dominique ernannt.
Der Gegenbesuch
in Ruanda aus unseren Pastoralverbund fand im Sommer 2011 statt, worauf 2015 und 2017 weitere folgten.
Hilfen für St. Dominique
Wenn es geht, nehmen Gemeindemitglieder und Freunde Geschenke und Spenden mit nach Ruanda – ohne dass dadurch Kosten entstehen.
Geldbeträge können so in bar direkt in Ruli der Gemeinde St. Dominique übergeben werden. Neuerdings besteht die Möglichkeit, Überweisungen über unser eigenes Bankkonto in Kigali zu tätigen. So ist sichergestellt, dass unsere Sach- und Geldspenden wirklich in der Pfarrgemeinde St. Dominique ankommen. Die Verwendung dort geschieht in Absprache mit unserem Pastoralen Raum gemäß der Partnerschaftsvereinbarung und wird von der Gemeinde St. Dominique nachgewiesen.
Katechet Jean Bosco MPAGAZEHE
z. B. leistet seit vielen Jahren in St. Dominique gute Arbeit. Er ist verheiratet und hat sechs Kinder. Unser Pastoralverbund hat für Jean Bosco seit Juli 2010 die Gehaltszahlung übernommen. Er erhält nun monatlich ein Gehalt im Gegenwert von € 50,00 und ist nicht mehr so sehr durch Nebenjobs belastet, um seine Familie zu versorgen.
Die Caritas – St. Dominique
wird durch Spenden unterstützt, z. B. bezahlte die Caritas damit für bedürftige Familien die Krankenversicherung, den Kindergartenbesuch und hat für fünf arme Witwen Dächer aus Blech gekauft (sie sind das teuerste am Haus) und ihnen so den Hausbau ermöglicht, denn Mauern usw. werden in Eigenarbeit hergestellt.
Karl–Guido Gunia
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